Mahnmal St. Nikolai
„Seht den Menschen“ heißt das Bild, das im offenen Chorraum hängt. Das schwarz-weiße Mosaik wurde 1977 unter der Leitung von Sergio Cicognani aus Ravenna nach einem Entwurf des expressionistischen Künstlers Oskar Kokoschka angefertigt. Die farbige Version hängt über dem Altar der heutigen Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern – ein Brückenschlag zwischen dem früheren und dem heutigen Standort der Kirche.
1993 wurde das Turmglockenspiel (= Carillon) in den Turm eingebaut, an der Stelle, wo sich vor dem Zweiten Weltkrieg die Orgel befand. Es umfasst 51 Glocken, die von der Freifläche des ehemaligen Kirchenschiffs aus zu sehen und zu hören sind. Mit einem Tonumfang von mehr als vier Oktaven ist das Carillon eines der größten in Deutschland. Die Glocken können automatisch oder manuell von Carilloneur*innen gespielt werden.
Der Turm der alten Nikolaikirche ist 147,3 Meter hoch und hat den Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden überstanden. Seit 2005 gibt es einen Aufzug mit einer gläsernen Kabine, der zu einer Aussichtsplattform in 76 Metern Höhe führt. Von dort eröffnet sich ein Rundumblick über die Hamburger Innenstadt vom Rathaus über den Hafen bis zur Elbphilharmonie. Historische Bilder der zerstörten Stadt ergänzen auf der Plattform diesen Ausblick und stellen eine eindrucksvolle Erinnerung an die Kriegszerstörungen dar, von denen heute im Stadtbild kaum noch etwas zu sehen ist.